Bei einer gemeinsamen Aktion des Honduranischen Roten Kreuzes und der Gemeindeverwaltung ist das Sketch Map Tool genutzt worden, um den kommunalen Notfallplan zu überarbeiten und eine Anlage zu entwickeln, die sich auf vorausschauende humanitäre Hilfe (Anticipatory Action) konzentriert. Beteiligte waren gebeten, lokales Wissen über Bereiche mit kritischer Infrastruktur, die von Überflutungen gefährdet sind, zu kartieren.
Das Sketch Map Tool ist im Rahmen eines eintägigen Workshops in der Gemeinde Alianza in Valle, Honduras, zum Einsatz gekommen. Die Aktion erfolgte auf Anfrage des Honduranischen Roten Kreuzes. Als Mitglied des Teams des DRK (Deutschen Roten Kreuzes), hat HeiGIT den Workshop begleitet, das Sketch Map Tool vorgestellt und die National Society bei der Anwendung unterstützt.
Das Hauptziel der Aktion war das Sammeln von Daten zu Überflutungsrisiken auf Gemeindeebene. Teilnehmende aus verschiedenen Städten vor Ort haben das Sketch Map Tool genutzt, um hochwassergefährdete Bereiche in ihren jeweiligen Gemeinden zu identifizieren und zu kartieren. Diese partizipative Kartierung ergänzt bereits vorhandene Daten des Fathom-Hochwassermodells, indem lokales Wissen und Beobachtungen integriert werden.
Das digitalisierte Sketch-Map-Ergebnis wurde anschließend in QGIS analysiert. Dabei lag der Fokus auf QGIS-Funktionen mit einem Hochwasserbezug. Die durch die Gemeinschaft identifizierten, von Hochwasser gefährdeten Bereiche sind mit Simulationsdaten von Fathom zu Überflutungen kombiniert worden, um eine flächendeckende Risikoanalyse zu erstellen, die lokales Wissen mit wissenschaftlichen Modellierungen verknüpft.
Gefährdungs-, Vulnerabilitäts- und Kapazitätskarten wurden mit Hilfe der INFORM-Methode erstellt, um die kommunale Einsatzplanung zu unterstützen. Mittels weiterer Analysen ist es uns zudem gelungen, die Prozentzahl von von Hochwasser betroffenen Bereichen und Bevölkerungsgruppen zu schätzen, was wiederum eine gezieltere Entwicklung von Anticipatory-Action-Protokollen sowie allgemein die Vorbereitung von Gemeinden auf Notfallsituationen ermöglicht.

Die Teilnehmenden waren sehr engagiert und arbeiteten in kleinen Gruppen. Hierdurch kamen intensive Diskussionen zustande, an denen sich alle beteiligen konnten. Schwierigkeiten gab es teilweise bei der Orientierung, insbesondere bei älteren Teilnehmenden. Die Verwendung von individuell-angepassten Basiskarten mit bekannten Sehenswürdigkeiten ist daher wichtig, damit sich Teilnehmende besser orientieren können.
Weitere Informationen zum Sketch Map Tool: Sketch Map Tool