Climate Action

Die Klimakrise ist eine der dringendsten Herausforderungen für die Menschheit, und ihre Auswirkungen werden immer gravierender. Doch während die Wahrnehmung und das Bewusstsein für die Krise zunehmen, wächst auch die Kluft zwischen Bewusstsein und Handeln: Während die Bewältigung der Klimakrise Maßnahmen in allen Bereichen der Gesellschaft erfordert, scheint es für viele Interessengruppen unklar zu sein, welche Art von Maßnahmen tatsächlich erforderlich und gefordert sind. Dieser Mangel an „Handlungswissen“ zeigt sich besonders deutlich in der gravierenden Untätigkeit des Einzelnen und der Gesellschaft als Ganzes. Daher ist eine sehr heterogene Gruppe von Akteuren bestrebt, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und eine Vielzahl von Anstrengungen zu unternehmen, die von der Regenwassersammlung und gemeinschaftsbasierten Ansätzen bis hin zur Förderung der Fahrradfreundlichkeit und der Schaffung von Grünflächen im städtischen Umfeld reichen. Um die Klimakrise zu bekämpfen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich, die auf verschiedenen Ebenen und an verschiedenen Orten ansetzen müssen.

HeiGIT unterstützt die Akteure durch die Bereitstellung von umsetzbaren Datenanalysen und Werkzeugen, die Gemeinden und Entscheidungsträgern helfen, Klimaneutralität zu erreichen. In einem ersten Schritt wird eine Plattform entwickelt, auf der der Status einer Vielzahl von hochauflösenden räumlichen Klimaschutzindikatoren sogar auf der Ebene von Stadtteilen, wie z. B. benutzerfreundliche öffentliche Verkehrsmittel oder die Verfügbarkeit von grüner Energie, angezeigt und damit für Gemeinden und Entscheidungsträger zugänglich gemacht wird. Diese geografischen Informationen sind auf die spezifischen Anforderungen der verschiedenen Akteure in den jeweiligen Regionen zugeschnitten.

Falls Sie an weiteren Informationen interessiert sind, können Sie sich an Kirsten von Elverfeldt wenden.

Indikatoren für Climate Action

Im Rahmen des Projekts werden hochauflösende räumliche Indikatoren in verschiedenen für den Klimaschutz relevanten Sektoren erstellt. Dazu werden modernste Methoden und Daten wie freiwillige geografische Informationen (VGI), maschinelles Lernen oder Fernerkundung eingesetzt. Für jeden Sektor werden mehrere Klimaaktionsindikatoren abgeleitet, die die Auswirkungen bereits umgesetzter Maßnahmen und das Potenzial noch nicht umgesetzter Maßnahmen aufzeigen. Zu den Sektoren und Indikatoren gehören unter anderem:

  • Energie, z. B. die Dichte von Solar-/Photovoltaikanlagen

  • Schätzung der Veränderung von Treibhausgasemissionen auf lokaler Ebene

  • Verkehr, z. B. Fahrradfreundlichkeit, Fußgängerfreundlichkeit, öffentliche Verkehrsmittel

  • Angebot, z. B. Erreichbarkeit von Bauernmärkten

Eine Plattform für Stakeholder

Die Plattform und die begleitenden Anwendungen werden verschiedene Klimaschutzindikatoren für verschiedene Regionen bereitstellen. So wird es möglich sein, die jeweilige Region mit anderen, ähnlichen Gebieten zu vergleichen. Die Plattform basiert auf einer Wissensbasis, die durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz lernfähig ist und sich somit weiterentwickelt. Dieser Wissensspeicher aggregiert und verknüpft somit ständig vorhandenes Wissen. Darüber hinaus sorgt ein Citizen-Science-Ansatz, d. h. die Betrachtung der Bürger als Experten für ihr Lebensumfeld, dafür, dass die Plattform kontinuierlich reflektiert und neue Erkenntnisse generiert.
Es wird ein Rahmenwerk hochauflösender räumlicher Indikatoren entwickelt, das maßgeschneiderte Daten, Informationen, Berichte, Karten und Diagramme zu bestimmten Klimaindikatoren und für bestimmte Regionen auf Nachbarschaftsebene bietet. Aus der quantitativen und qualitativen Analyse der entwickelten Indikatoren wird eine Reihe möglicher Maßnahmen für jeden Indikator abgeleitet. Zu diesem Zweck werden Informationen aus vielen verschiedenen Datenquellen kombiniert, darunter offene Geoinformationsdaten (z. B. OpenStreetMap (OSM) und OpenRouteService (ORS)), Satellitendaten und wissenschaftliche Artikel.

Zugang für Partner

Die Plattform wird folgendes ermöglichen:

  • Nutzung von durch die Stadtverwaltung generierten geografischen Daten aus OSM und anderen VGI-Quellen

  • Anzeige, Herunterladen und Analysieren von Geodaten

  • Vergleich von Indikatoren zwischen verschiedenen Stadtvierteln, Gemeinden und anderen definierten Bereichen von Interesse

  • Wissen weitergeben und Feedback von den Nutzern erhalten

Disclaimer

Wir forschen weder an der Messung von Treibhausgasemissionen noch an den Auswirkungen, die das Wissen über Emissionen auf Klimaschutzmaßnahmen hat. Unser Schwerpunkt ist es, in Zusammenarbeit mit Interessengruppen räumliche Indikatoren als anwendbare Informationen für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Wenn Sie auf der Suche nach spannender Forschungsarbeit außerhalb des Fokus von HeiGIT sind, sollten Sie einen Blick auf das Climate Action Science Projekt an der Universität Heidelberg werfen. Dieses Projekt wird vom Heidelberg Center for the Environment moderiert und umfasst die Arbeit von Forschenden aus den Bereichen Umweltphysik, Geowissenschaften, Geographie sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.