GIS im Einsatz für Katastrophenschutz: Ein Feldversuch der Universität Heidelberg

Vor zwei Wochen haben Studierende der Universität Heidelberg im Rahmen eines Seminars zu GIS for Disaster Risk Reduction, angeleitet von HeiGIT Mitarbeitenden, mehrere Services des HeiGIT in einem Feldversuch getestet. Dabei standen folgende Anwendungen im Fokus: openrouteservice, das disaster portal und das Sketch Map Tool.

In Zusammenarbeit mit dem THW Ortsverband Heidelberg wurde ein Einsatz in einem Starkregenszenario simuliert. Die Studierenden wurden in Kleingruppen eingeteilt und übernahmen die typischen Aufgaben des THW in solch einer Lage, wie die Erkundung von Gebäudeschäden, Lagedarstellung und das Lotsen von Einheiten im Einsatzgebiet. Ziel war es, die Nutzbarkeit und Effektivität verschiedener GIS-Anwendungen in einer realitätsnahen Bedingungen zu testen und mit anderen Tools zu vergleichen. Für die Erkundung wurde neben der klassischen Handskizze die digitale Kartierung mittels Kobo Toolbox, QField und dem Sketch Map Tool erprobt und verglichen. Für das Lotsen der Einheiten in Einsatzgebiet wurden Routen mit Hilfe von Google Maps und dem openrouteservice geplant, welche überschwemmte Straßen vermeiden.

Sammeln der Erkundungsergebnisse in der Führungsstelle

 

Während des Feldversuchs konnten die Studierenden praktische Erfahrungen sammeln und die Tools in verschiedenen Situationen anwenden. Nach Während des Feldversuchs konnten die Studierenden praktische Erfahrungen sammeln und Abschluss der Einsatzsimulation wurden die Ergebnisse rekapituliert und die einzelnen Anwendungen bewertet. Die Rückmeldungen der Studierenden sind für die Weiterentwicklung und Optimierung der GIS-Tools sowie für das THW von großer Bedeutung.

Die Auswertung des Feldversuchs zeigte sowohl Vorteile als auch Herausforderungen der GIS-Anwendungen auf. Insbesondere das disaster portal wurde als gute Alternative zu Google Maps hervorgehoben, um die simulierten Hindernisse auf den Anfahrtswegen zu umfahren. Die einfache Bedienbarkeit beim Erstellen der Hindernisse wurde als positiv bewertet. Jedoch gab es auch Kritikpunkte und es wurden Verbesserungspotenziale identifiziert. Bei den mobile Mapping Anwendungen waren teilweise die ungenaue Ortung und die Notwendigkeit einer stabilen Internetverbindung limitierende Faktoren für deren operativen Einsatz. Die Studierenden identifizierten auch Möglichkeiten, um die Bedienbarkeit des Disasterportals zu vereinfachen und die Erkennung der kartieren Flächen im Sketch Map tools zu verbessern.

Studierende am Funk in Kontakt mit den Gruppen im Feld

 

Die Erkenntnisse aus dieser Einsatzsimulation sind essenziell, um unsere Services weiter zu verbessern und gezielt an die Bedürfnisse im Katastrophenschutz anzupassen. Gleichzeitig haben Studierenden Einblicke in den Zivil- und Katastrophenschutz erhalten sowie Erfahrung in der praktischen Anwendung von GIS gesammelt. Wir danken allen Beteiligten für ihre engagierte Teilnahme und freuen uns auf weitere praxisorientierte Tests und Lehrveranstaltungen.

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