Uns am HeiGIT ist es ein Anliegen, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und dagegen zu handeln. Dies tun wir, indem wir Interessensgruppen durch Informationen und praxisnahes Fachwissen unterstützen, um damit den Wandel unserer Gesellschaft und der gebauten Umwelt voranzutreiben. In diesem Sinne haben wir uns mit PLANUM zusammengetan, einem Verkehrsplanungsbüro aus Österreich, das sich durch umfassende Expertise in Sachen aktiver Mobilität und vor allem Walkability auszeichnet. Da Städte auf der ganzen Welt bestrebt sind, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, wird die Förderung fußgängerfreundlicher Wohnviertel zu einer zentralen Strategie.
Was ist Walkability?
„Walkability“ bedeutet „Fußgängerfreundlichkeit“. Damit wird also angegeben, wie einfach es in einem bestimmten Gebiet ist, sich zu Fuß fortzubewegen. Walkability wird beeinflusst durch Faktoren wie die Verbreitung von Fußgängerwegen, Straßensicherheit, die Nähe zu Sitzbänken, Cafés und anderen Annehmlichkeiten sowie Komfort und Attraktivität der begehbaren Umgebung im Allgemeinen. Eine Stadt mit guter Walkability ermutigt ihre Bewohner*innen dazu, sich unabhängig von Jahres- und Tageszeit zu Fuß und nicht mit dem Auto fortzubewegen. In der Folge kommt es zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks, höherer Energieeffizienz, Verbesserung der öffentlichen Gesundheit sowie weiteren wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen, wie zum Beispiel die Zunahme der Wirtschaftsaktivität in fußgängerfreundlichen Wohnvierteln und mehr sozialen Interaktionen innerhalb der Gemeinschaft.
Der HeiGIT Walkability Index
Das Climate-Action-Team des HeiGIT und die Expert*innen von PLANUM entwickeln zusammen den Walkability Index, mit dem Indikatorergebnisse und die von Fußgänger*innen wahrgenommene Walkability abgeglichen werden sollen, um innerhalb einer Stadt Orte, an denen Handlungsbedarf herrscht, identifizieren zu können. Eine entscheidende Frage, die der Index aufwirft, lautet: Welche Gegebenheiten einer bestimmten Stadt kann man sich zunutze machen, um ihre Walkability bedeutend zu verbessern? Versuche dazu wurden in heidelberg (Deutschland) und Villach (Österreich) durchgeführt. Die Entwicklung des Index beruht auf der umfangreichen Aufarbeitung von Fachliteratur und dem intensiven Austausch mit wissenschaftlichen Partnerorganisationen. Wir suchen aktiv nach weiteren Partnerschaften, damit wir unsere Plattform um zusätzliche Indikatoren erweitern und größere Beiträge zur Entwicklung von Klimalösungen leisten können.
Fazit
Walkability ist mehr als nur eine wünschenswerte Eigenschaft von urbanen Gegenden. Sie ist ein entscheidender Faktor für den Klimaschutz. Wenn fußgängerfreundliche Umgebungen priorisiert werden, können Städte ihren CO2-Fußabdruck verringern, die öffentliche Gesundheit verbessern und lebendige, nachhaltige Gemeinschaften erschaffen. Im Hinblick auf eine klimaresiliente Zukunft wird die Förderung von fußgängerfreundlichen Städten ein grundlegender Schritt dabei sein, Städte zu bauen, die nicht nur lebenswert sondern auch umweltbewusst sind. Mit dem Fokus auf Walkability können wir der Einhaltung unserer Klimaziele und der Förderung von nachhaltigem Leben in Städten ein bedeutendes Stück näher kommen.