Studierende des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg haben im Rahmen des Seminars “GIS for Disaster Risk Reduction and Humanitarian Aid” die Wahrnehmung von Hitze in der Heidelberger Altstadt untersucht. Das Projekt wurde durch das Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT) unterstützt und testete partizipatives Mapping mit Hilfe der Verwendung des Sketch Map Tool in Kombination mit KoboToolbox.
Das Sketch Map Tool ist ein einfach zu verwendendes Werkzeug für partizipatives Kartieren durch Offline-Datenerfassung, Digitalisierung und Georeferenzierung lokaler Daten. Es vereinfacht die Sammlung und Analyse von räumlichen Wissen und Wahrnehmungen, indem Stifte und Papierkarten, die sogenannten Sketch Maps, genutzt werden. In der hier vorliegenden case study wurden 19 Teilnehmende gefragt, diejenigen Teile der Heidelberger Altstadt zu markieren, die sie als heiß (hot) oder kühl (cool) wahrnehmen. Gleichzeitig wurden sie darum gebeten, einen kurzen Fragebogen zu beantworten. Als Untersuchungsgebiet wurde die Heidelberger Altstadt aufgrund ihrer dichten Bebauung und dem dort vorkommenden sogenannten Wäremeinseleffekt gewählt.
Die Sketch Maps wurden in ArcGIS digitalisiert und analysiert. Sich überlappende Markierungen wurden mittels Heat Maps (Wärmekarten) visualisiert und mit den Daten der offiziellen physiologisch äquivalenten Temperatur (PET) verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem bekannte Orte dabei besondern häufig sowohl als “kühl” als auch als “heiß” markiert wurden, was einen Rückschluss auf die Subjektivität von Wahrnehmungen ermöglicht.

Die studentische Ausarbeitung unterstützte die finale Phase des HEAL (Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen) Projekts im Sommer 2024, welches eine Initiative des Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT), der GIScience Forschungsgruppe und des TdLab Geography (Transdisciplinarity Lab) war. Die Ergebnisse konnten dazu beitragen, die HEAL Rouiting App zu entwickeln, welche kühlere Wege durch die Stadt vorschlägt. Zusätzlich halfen die zahlreichen Umfragen, Publikationen und Events dabei, Bewusststein für Hitze in der Stadt zu schaffen und somit wichtige Einblicke für die städtische Hitzeanpassung liefern.

Referenzen:
Hausarbeit: Annica Horrer, Daniel Pflüger 2024: Untersuchung des Hitzeempfindens von Heidelberger Bewohner*innen mithilfe des SketchMap Tools und KoboToolbox – Eine Analyse zur Nutzerfreundlichkeit der Tools
Weitere Informationen zum Sketch Map Tool: https://sketch-map-tool.heigit.org
Probiere die HEAL Routing App aus: https://heal.openrouteservice.org/#/place/@8.685808181762697,49.41442144045737,15