Letzte Woche hielt HeiGIT-Teammitglied Anne Schauß eine Workshop-Sitzung in Kuala Lumpur, Malaysia, während eines Trainings des Internationalen Verbunds des Roten Kreuz und der Red Crescent Societies (IFRC). Das international Training konzentrierte sich auf die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften und wie man Verwundbarkeit und Kapazitäten in Süd- und Ostasien auswertet. HeiGIT präsentierte das Sketch Map Tool als Mittel zur Digitalisierung von Kartierungsinitiativen, die Risiken verringern und die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften im Hinblick auf den Klimawandel, Naturkatastrophen und städtische Herausforderungen verbessern können.
Das IFRC-Regionalbüro Asien-Pazifik (APRO) hat gemeinsam mit dem Britischen Roten Kreuz (BRC), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Asia Pacific Disaster Resilience Center (APDRC) zwei regionale Ausbildungsschulungen in Kuala Lumpur durchgeführt. Eines der Trainings fand zwischen dem 8. und 12. Mai 2022 statt und drehte sich um das Thema „Road Map to Community Resilience via Enhanced Vulnerability and Capacity Assessment (R2R via EVCA)“.
Die Schulungen richteten sich an Delegierte des Internationalen Verbunds der Roten Kreuz und Red Crescent Societies (IFRC) und Mitarbeiter*innen der nationalen Gesellschaften Asiens. Zu den Teilnehmenden gehörten Personen, die in den nationalen Gesellschaften für die Verringerung des Katastrophenrisikos oder den Klimawandel zuständig sind, sowie geschultes Personal, das Erfahrung mit der Förderung und Anwendung partizipatorischer Instrumente in Gemeinschaften hat. Die Teilnehmenden lernten, wie sie andere in der Arbeit mit Gemeinschaften zur Risikominderung und Stärkung der Widerstandsfähigkeit zu Themen wie Klimawandel, natürliche und städtische Umwelt, Integration, Gender, Vielfalt und anderem schulen können.
Partizipatorische Kartierungsinitiativen sind ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Bewertung von Gefährdungen und Kapazitäten auf kommunaler Ebene. In einer eigenen Sitzung stellte Anne Schauß von HeiGIT Werkzeuge und Methoden zur Digitalisierung und Optimierung von Kartierungsmaßnahmen und zur Verbesserung der Datenqualität vor.
Die Sitzung konzentrierte sich auf das open-source Sketch Map Tool, das es den Mitarbeitenden vor Ort leicht macht, lokales räumliches Wissen mit Stift und Papier und OpenStreetMap (OSM) als Hintergrund zu sammeln. In einer praktischen Übung simulierten die Teilnehmenden eine partizipative Kartierungsaktivität in einer Gemeinde mit dem Sketch Map Tool. Die Kartierungsergebnisse wurden hochgeladen und in der Gruppe diskutiert.
Weitere Themen der Sitzung waren das Potenzial von OpenStreetMap-Daten sowie die Möglichkeit, Crowdmapping-Events zu organisieren wie etwa Mapathons um die Datenqualität zu verbessern. Potenzielle Anwendungen und die Nutzung der gesammelten Daten in Kombination mit OSM-Daten wurden vorgestellt, z. B. das Disaster Portal ein Werkzeug, das aktuelle Informationen für die Routenplanung liefern kann, wenn Straßen aufgrund von Überschwemmungen oder Erdbeben nicht befahrbar sind.
Die Moderatorin und Teilnehmerin Anne Schauß, die beim HeiGIT im Bereich Geoinformation für humanitäre Hilfe arbeitet, erklärte: „Es war erstaunlich zu sehen, wie sehr die Teilnehmenden das Sketch Map Tool für ihre Arbeit vor Ort schätzen. Insgesamt haben wir ein sehr positives Feedback erhalten, und mehrere nationale Rote Kreuz und Red Crescent Societies planen nun, das Tool in naher Zukunft einzusetzen“.
Anne fügte hinzu: „Die Schulungen waren eine großartige Gelegenheit, mehr über den EVCA-Prozess zu erfahren und Ideen zu sammeln, wie wir als HeiGIT die Digitalisierung von EVCA-Tools unterstützen können, um die Datenanalyse, Speicherung und Dokumentation effizienter zu gestalten“.