Das Sketch Map Tool (SMT) geht dank Unterstützung durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und das Auswärtige Amt in die nächste Projektphase. Unsere Hauptziele in dieser Phase sind es, neben der Verbesserung von Stabilität und Marker-Erkennung des Tools, die aktuelle Funktionen zu erweitern und neue Sprachen sowie Satellitenbilder als Basiskarten hinzuzufügen. Diese neue Projektphase ist der nächste große Schritt in Richtung unseres Gesamtziels: noch mehr Nutzer*Innen das Sammeln von räumlichem Wissen zu ermöglichen und völlig neue Anwendungsbereiche zu erschließen.
Der offizielle Startschuss für diese Projektphase fand am 4. Oktober 2023 statt. Sowohl Mitglieder des HeiGIT als auch des Deutschen Roten Kreuzes nahmen an der Veranstaltung teil. Diese Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Schritt in der Digitalisierung von gemeinschaftlichem Mapping.
Was ist das Sketch Map Tool?
Das Sketch Map Tool (SMT) ist ein einfach zu bedienendes und kostenloses Werkzeug, das gemeinschaftliches Mapping in einem papierbasierten Format ermöglicht und die Kartierungsergebnisse digital bereitstellt.
Das Wissen lokaler Gemeinschaften ist für humanitäre Hilfe von grundlegender Bedeutung. Räumliches Wissen von lokalen Gemeinschaften wird häufig durch zeichnen auf Papierkarten gesammelt, was die Beteiligung von Personen mit unterschiedlichem Bildungsgrad und Fachwissen erleichtert. Für die Weitergabe und weiter Analyse müssen papierbasierte Karten jedoch digitalisiert werden. Das Sketch Map Tool ist eine einfache Open-Source-Anwendung, die den Digitalisierungsprozess in drei simplen Schritten ermöglicht. Unter Verwendung von OpenStreetMap als Basiskarte hilft das Sketch Map Tool Anwender*Innen, sich zu orientieren und relevante Punkte und Gebiete zu kartieren. Auch Georeferenzierung ist dadurch möglich. Der räumliche Hintergrund und der Maßstab des Tools sind hilfreich bei Erörterungen und machen es verschiedenen Akteuren mit unterschiedlichem Fachwissen und technischer Erfahrung möglich, das Tool für eine breite Palette von Anwendungen zu nutzen. Die Basiskarte stellt derzeit OpenStreetMap-Daten dar und gibt den Gemeinschaften die Möglichkeit, ihre Basiskarten zu verbessern.
Zu Beginn dieses Jahres wurde offiziell eine gebrauchsfertige Version des Tools herausgebracht. Seitdem hat sich viel getan: SketchMapTool wurde im Kontext verschiedener Anwendungsbereiche eingeführt, z. B. beim Enhanced Vulnerability and Capacity Assessment (EVCA) der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Die Präsentation und praktischen Workshops bei einer regionalen Schulung der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Kuala Lumpur, Malaysia, waren ein entscheidender Schritt zur Integration des Tools in die Standardprozesse der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit.
Blick in die Zukunft
Mit der entscheidenden Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes und des Auswärtigen Amtes geht das SketchMapTool nun in die nächste Entwicklungsphase.
Das Tool wird in mehreren neuen Sprachen veröffentlicht, was seine Zugänglichkeit erheblich erweitert. Außerdem wird es möglich sein, Satellitenbilder als Basiskarten zu verwenden. Außerdem wird das Entwicklungsteam wird mit modernsten Methoden daran arbeiten, die Marker-Erkennung auf Papier-Kartenskizzen weiter zu verbessern und darüber hinaus Software-Stabilitätsprobleme anzugehen, um eine reibungslose und ausfallsichere Nutzung des Tools zu gewährleisten.
Dies ist ein bedeutender Schritt nach vorn im Bestreben, dem Tool neue Anwendungsbereiche zu eröffnen, es für mehr Nutzer*Innen weltweit verfügbar zu machen und zu einem positiven, transformativen Wandel in vielen gefährdeten Gemeinschaften beizutragen.
Ähnliche Arbeiten
Klonner, C., Hartmann, M., Djami, L., Zipf, A. (2019). “Ohsome” OpenStreetMap Data Evaluation: Fitness of Field Papers for Participatory Mapping In: Minghini, M., Grinberger, A.Y., Juhász, L., Yeboah, G., Mooney, P. (Eds.). Proceedings of the Academic Track at the State of the Map 2019, 35-36. Heidelberg.
Klonner, C., Usón, T.J., Aeschbach, N., Höfle, B. (2021): Participatory Mapping and Visualization of Local Knowledge: An Example from Eberbach, Germany. Int J Disaster Risk Sci 12, 56–71. https://doi.org/10.1007/s13753-020-00312-8 .
Lautenbach, S., Sendlinger, L., Schultz, M. Ludwig, C., Klonner, C., Neumann, D., Zipf, A. (2021): OpenStreetMap als Datenquelle für Umweltinformationssysteme – Grundlagen und Anwendungsbeispiele. In: Fischer-Stabel, P.: Umweltinformationssysteme. Grundlagen einer angewandten Geoinformatik/Geo-IT. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, pp. 188-197.
Marchezini, V., Porto de Albuquerque, J., Pitidis, V., Rudorff, C.d.M., Lima-Silva, F., Klonner, C. and Martins, M.H.d.M. (2022): Flood risk governance in Brazil and the UK: facilitating knowledge exchange through research gaps and the potential of citizen-generated data. Disaster Prevention and Management, Vol. 31 No. 6, pp. 30-44.
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