#30DayMapChallenge Round-Up Teil 1: Deutschland auf drei Arten

Gezeigte Abbildung: Die durch Krümmung in N/O-Richtung identifizierten Gipfel in Deutschland, Jakob Schnells Beitrag für den 7. Tag (Raster) der #30DayMapChallenge.

Diesen vergangenen November haben unsere Teams vom HeiGIT und GIScience in Topi Tjukanovs Twitter Event #30DayMapChallenge teilgenommen, bei dem Kartierer*innen ihre Kreativität und Einfallsreichtum 30 Tage lang mit täglichen Anforderungen, die von Farben über spezifische Datensätze bis hin zu geometrischen Einschränkungen in jeder Art von Karte reichten, unter Beweis gestellt. Die Challenge fand den gesamten November statt und ist seit 2019 aktiv.

Während wir der nächsten Kartierungsrunde entgegenfiebern, blicken wir auf unsere Beiträge zum letztjährigen Wettbewerb zurück. In dieser Serie werden wir mit einigen der Kartierer*innen sprechen, um Einblicke in die farbenfrohen, innovativen und geradezu überwältigenden Beiträge des letzten Novembers zu erhalten.

Wir beginnen unsere Serie mit drei wundervollen Einträgen von HeiGITs wissenschaftlichen Mitarbeiter Jakob Schnell, der im firmeneigenen Smart Mobility Team arbeiten. Für den 7. Tag der Challenge trug Jakob eine Karte zum Thema Raster bei, oder widmete ein Tag diesen schönen Pixeln. Rasterdaten werden als bestehend „aus einer Matrix aus Zellen (oder Pixeln) in Reihen und Spalten (oder einem Gitter) organisiert, in dem jede Zelle einen Informationswert repräsentiert wie z.B. Temperatur“ nach ArcGIS definiert. Jakobs Rasterkarte zeigt die Gipfel Deutschlands identifiziert durch die Krümmung in Nord- und Ostrichtung. Die Karte wird oben auf dieser Seite als Titelbild abgebildet.

A listing of last year’s prompts from Topi Tjukanov’s Twitter event #30DayMapChallenge.
Eine Liste der letztjährigen Anforderungen von Topi Tjukanovs Twitter Event #30DayMapChallenge.

Jakobs nächste Karte erschien am 16. Tag für das Thema Minimal, beschrieben als Wie minimal kannst du gehen? Jakob stellte sich der Herausforderung mit Umrissen, die selbst den eingefleischtesten Mondrian-Fan erfreuen würden, indem er den Visvalingam Linienvereinfachungs-Algorithmus nutzte. Durch die Verwendung von drei Toleranzstufen gelingt es den Karten, die Konturen Deutschlands weitgehend erkennbar zu halten, obwohl wir leider Tschüss sagen müssen zum Saarland, Bremen und Berlin, wenn wir Deutschlands finale Form erreichen.

Simplifying German states, Jakob Schnell's contribution to Day 16 (Minimal) of the #30DayMapChallenge.
Vereinfachen deutscher Bundesländer, Jakob Schnells Beitrag zu 16. Tag (Minimal) der #30DayMapChallenge.

Schließlich zeigte uns Jakob auch noch, dass man nicht nur Mordor für Tag 24 mit dem Thema Fantasy kartieren kann (Ein imaginärer Ort oder ein Fantasystil). Stattdessen entwarf er eine detaillierte Darstellung der Umgebung unseres Hauptsitzes im deutschen Bundesland Baden-Württemberg mit Bergen, Schlössern und zu erahnenden Grenzen. Jakobs Beitrag präsentiert die perfekt Karte für Schatzsuchen und online mapping Challenges.

A map of Baden-Württemberg inspired by J.R.R. Tolkien's Middle Earth, Jakob Schnell's submission to Day 24 (Fantasy) of the #30DayMapChallenge.
Eine Karte von Baden-Württemberg inspiriert von J.R.R. Tolkien’s Middle Earth, Jakob Schnells Beitrag zu Tag 24 (Fantasy) der #30DayMapChallenge.

Wir haben Jakob über seine Motivation, seine Techniken und seinen Weg in die GIS-Forschung befragt.

Kannst du dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Jakob Schnell, ich arbeite im Smart Mobility Team als Software Developer und im User Support. Nach der Schule wollte ich ursprünglich Physik studieren, musste dann aber einsehen, dass das nichts für mich war. Also wechselte ich zu Mathematik und Informatik im Matser. Während dieser Zeit wurde ich von Graphen und Graphalgorithmen fasziniert, aber erst nach meiner Masterarbeit fand ich zum openrouteservice. Da ich mich privat seit langer Zeit für Karten interessiere, vereint mein jetziger Job nun beides, meine akademische und private Faszination für die GIS-Welt.

Was hat deine Karten inspiriert?

Von Anfang an war mir klar, dass ich einen regionalen Fokus in meinen Karten haben wollte. Deswegen wählte ich Daten von Deutschland und Baden-Württemberg. Inspiration für die _Gipfel_Karte kam von meiner Faszination mit dem Konzept der topographischen Isolation, und ich dachte mir, dass ich eventuell die „neue“ Copernicus DEM für etwas benutze. Es stellt sich heraus, dass QGIS keine Methode für topographische Isolation besitzt, also blieb ich bei dem nächstbesten Ding, das ich finden konnte. Kurz bevor ich mit der minimalistischen Karte begann, stolperte ich über eine wunderschöne Illustration des Visvalingam Linienvereinfachungsalgorithmus und mochte es so sehr, dass ich damit etwas machen wolltet. Inspiration für die LOTR-style Karte kam natürlich von der Herr der Ringe-Karte – Ich liebe die und wollte sehen was ich im Zeitrahmen der Challenge zusammenhacken könnte.

Was sollten Leute aus deinen Karten mitnehmen?

Falls irgendjemand einen Blick auf den Visvalingam Algorithmus, das Copernicus DEM, LOTR oder QGIS wirft, nachdem er oder sie sich meine Karten angesehen hat, wäre ich mehr als glücklich. Davon abgesehen gibt es, glaube ich, nicht zu viel mitzunehmen – außer vielleicht, dass teilnehmen an der 30DayMapChallenge nicht so schwer ist und mehr Leute es ausprobieren sollten.

Wie sieht die Zukunft für deine Forschung und dieses Projekt aus?

Ich liebe es all die Karten zu sehen, die während der Challenge und denen im letzten Jahr entworfen wurden. Ich werde auf jeden Fall herumstöbern und einen Blick darauf werfen, was die Leute gemacht haben. Ich denke nicht, dass ich an existierenden Karten weiterarbeiten werde, die ich entworfen habe, aber ich freue mich schon auf die nächste Map Challenge.

 

Wir sind gespannt welche ins Auge springenden Beiträge Jakob Schnell für die diesjährige 30 Days Map Challenge liefern wird. In der Zwischenzeit bleiben Sie auf dem Laufenden für die nächsten Ausgaben unseres Rückblicks auf die Einträge des Jahres 2022, mit dem nächsten Post, der sich auf das langwieriges Unterfangen, die Geschichte von OpenStreetMap zu erforschen, indem gelöschte Objekte und nachfolgende Einträge visualisiert werden, die sich auf Heidelberg und die Welt im Allgemeinen beziehen, fokusiert.

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