Erreichbarkeit einfach mit openrouteservice (ORS) ermitteln: Das EU-Projekt Gitterzellendatenbank

Frei zugängliche Geodaten spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Sie kommen in der Forschung oder bei Fallstudien zum Einsatz und können wichtige Erkenntnisse über soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Themen liefern. Wenn mit verschiedenen Arten von Geodaten gearbeitet wird, tritt häufig das Problem auf, dass die Daten unterschiedliche räumliche Bezugseinheiten besitzen und dadurch nicht gemeinsam nutzbar sind. Diesem Problem widmeten sich das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, das Statistische Bundesamt und das Thünen-Institut mit dem EU-Projekt Gitterzellendatenbank.

Hauptziel ist es, Informationen über die Erreichbarkeit bestimmter Einrichtungen bereitzustellen, die für gleichwertige Lebensbedingungen in städtischen und ländlichen Gebieten eine wichtige Rolle spielen. Im Zeitraum von 2021 bis 2023 wurde im Rahmen des Projekts eine Datenbank entwickelt, der ein 100-Meter-Gitter als Bezugseinheit zugrunde liegt. Den Ergebnisdatensatz des Projekts bilden deutschlandweite Erreichbarkeitsanalysen von Bildungs-, Gesundheits- und weiteren öffentlichen Einrichtungen. Für aktuell 15 unterschiedliche Arten von POI (Points of Interest), u. A. Schulen, Krankenhäuser oder Bahnhöfe, wurden Daten darüber erhoben, wie schnell der entsprechende POI jeweils zu Fuß oder mit dem Auto erreichbar ist.

Die Erreichbarkeit der POI wurde mit dem BKG-Routingdienst „RoutingPlus“ errechnet, der auf dem von HeiGIT entwickelten openrouteservice (ORS) als Routingsoftware sowie auf frei verfügbaren Geodaten des OpenStreetMap-Projekts basiert. Aus technischer Sicht verwendet das Projekt unseren Fast-Isochrones-Algorithmus zur Berechnung einer großen Anzahl Isochronen. Fast-Isochrones sind so konzipiert, dass sie großflächige, sogar landesweite Isochrones zur Darstellung von Gebieten mit gleicher Reisezeit bieten. Während des Projekts wurden verschiedene Prozesse (Hochladen der benötigten POI, Berechnung der Isochronen, Verschneidung mit dem Gitter) automatisiert, was die Gitterzellendatenbank auch für andere Bundesbehörden als Werkzeug nutzbar macht: Sie ist beim BKG und beim Statistischen Bundesamt im produktiven Einsatz. Außerdem wird die Datenbank regelmäßig aktualisiert, Sie steht jedoch zurzeit nur einem eingeschränkten Kreis Nutzungsberechtigter zur Verfügung.

Unser Ziel ist es, die Forschung fortlaufend zu unterstützen. Daher stellen wir unsere Dienste zur freien Verfügung bereit oder beraten Sie bei der Benutzung ihrer Forschungsinfrastruktur. Bleiben Sie mit uns in Kontakt indem Sie unsere Social-Media-Kanäle und unseren Blog besuchen. Dort erfahren Sie alles über die neuesten Entwicklungen und Veröffentlichungen in den Bereichen ORS und Geoinformationstechnologie. Wenn Sie wissen möchten, wie wir Sie in ihrem Anwendungsfall unterstützen können, werfen Sie einen Blick auf openrouteservice.org oder kontaktieren Sie uns persönlich über einen Kanal ihrer Wahl.

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