Stellenausschreibung: Postdocstelle in der GIScience Forschungsgruppe der Universität Heidelberg

Die Universität Heidelberg ist eine forschungsstarke und international ausgerichtete Volluniversität. Mit rund 30.000 Studierenden und 8.400 Beschäftigten, darunter zahlreiche Spitzenforscher*innen, ist sie eine weltweit angesehene Institution, die auch für die Metropolregion Rhein-Neckar eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung hat.

In der GIScience Forschungsgruppe des Geographischen Instituts ist befristet die folgende Stelle zu besetzen:

Postdoc-Stelle im Bereich Geoinformatik zur Verbesserung der Mobilität von älteren Menschen und der Zugänglichkeit von Städten; Akademische*r Wissenschaftler*in (w/m/d)

Weitere Informationen über die GIScience Forschungsgruppe finden Sie hier: https://www.geog.uni-heidelberg.de/gis/index_en.html

Überblick:

  • Beginn: Januar – Februar, 2025
  • Vertragslaufzeitt: 30 Monate
  • Bewerbungsfrist: 06.12.2024 (Bewerbungen, die nach Ablauf der Frist eingereicht wurden, können noch berücksichtigt werden, bis die Stelle besetzt ist.)
  • Hauptstandort: Universität Heidelberg, Deutschland
  • Die Vergütung erfolgt nach TV-L 13

Wollen Sie städtische Umgebungen verbessern und die Lebensqualität älterer Menschen durch innovative geografische Ansätze und Routing-Lösungen erhöhen? Sie sind fachkundig in geografischen Informationssystemen (GIS) und Stadtforschung? Wenn Sie Ihr Fachwissen in ein multidisziplinäres Projekt einbringen möchten, das sich mit Mobilität, Erreichbarkeit und Stadtplanung befasst, dann haben Sie nun die Möglichkeit, dies im Rahmen eines aufregenden Projekts an der Universität Heidelberg zu tun. Wir suchen Bewerber*innen für eine 36-monatige Doktorand*innenstelle in unserer GIScience/Geoinformatik Forschungsgruppe am Geographischen Institut der Universität Heidelberg. Dort werden Sie am Projekt „Silver Ways: Integrating a Walkable Routing System with a 15-Minute Neighborhood Index to Enhance Mobility for Older People“ mitarbeiten.

Diese Initiative, die von HORIZON EU und dem DLR in Deutschland kofinanziert wird, ist Teil des Programms Driving Urban Transitions (DUT). Sie umfasst ein kollaboratives Netzwerk, das sich über Deutschland, Schweden und die Türkei erstreckt. Dazu zählen drei Universitäten, drei Kommunen und eine gemeinnützige Organisation, die sich alle der Erprobung und Umsetzung von urbanen Mobilitätslösungen in unterschiedlichen Landschaften widmen. In dieser Funktion werden Sie zur Verbesserung von Gehwegen und zu besseren Einblicken in die Präferenzen älterer Menschen im Bereich Mobilität in verschiedenen städtischen Umgebungen beitragen. Ihre Arbeit umfasst das Sammeln und Analysieren von Daten über Gehpräferenzen, die Entwicklung quantitativer Modelle zur Vorhersage von Routenwahlen, die Implementierung eines personalisierten Routingsystems, das auf die Bedürfnisse älterer Erwachsener zugeschnitten ist, und die Entwicklung eines Begehbarkeits-Indexes, der als Richtlinie für städtische Verbesserungen dienen soll, indem er Bereiche identifiziert, in denen Zugänglichkeit und Begehbarkeit für ältere Menschen am effektivsten verbessert werden können.

Projekt-Überblick:

Aktive Mobilität verbessert den Gesundheitszustand älterer Menschen. Dieses Projekt verbessert die urbane Mobilität, indem es die Entwicklung eines altersfreundlichen 15-Minuten-Nachbarschaftsindex mit einem begehbaren Routingsystem verbindet. Im Gegensatz zu konventionellen Methoden, die auf die Suche nach dem kürzesten Weg ausgelegt sind, priorisiert unser Ansatz Routen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben älterer Menschen abgestimmt sind. Zunächst kartieren wir ihre Gehstrecken anhand von Reisetagebüchern in verschiedenen städtischen Umgebungen in drei Ländern. Detaillierte Routenattribute werden dann anhand von Daten aus geografischen Informationssystemen und Straßenbildern extrahiert und mit Deep-Learning-Techniken analysiert. Wir entwickeln gesonderte Entscheidungsmodelle, um die Auswirkungen dieser Attribute auf die Gehpräferenzen älterer Menschen zu quantifizieren, und verwenden diese Modelle, um die Gewichtungsmechanismen für Routenoptimierungsalgorithmen zu bestimmen. Die generierten altersfreundlichen Routen werden dann im Rahmen geführter Stadtspaziergänge für ältere Menschen validiert und verfeinert. Das Feedback der Teilnehmenden wird durch Umfragen erfasst und statistisch ausgewertet. Der Silver 15-Minute Neighbourhood Index wurde entwickelt, um die Erreichbarkeit von wichtigen Einrichtungen
wie Gesundheitsversorgung und Einkaufsmöglichkeiten entlang dieser altersfreundlichen Routen einzuschätzen. In Zusammenarbeit mit kommunalen Interessenvertretern werden dieser Index und die begehbaren Routen genutzt, um gemeinsam städtebauliche Lösungen zu entwickeln, die die Erreichbarkeit verbessern und die Lebensqualität älterer Menschen erhöhen.

Ihre Aufgaben:

Sie werden sich aktiv an allen Phasen des Projekts beteiligen, wobei sie von einem Konsortium aus akademischen und kommunalen Partner*innen unterstützt werden.

Hauptaufgabe:

  • Datenerhebung und -analyse: Sie gestalten und formulieren Reisetagebücher und analysieren die Antworten aus Umfragen, um Einblicke in die Gehpräferenzen älterer Menschen zu erhalten.
  • GIS und Routenverarbeitung: Sie leisten Unterstützung bei der Digitalisierung von Laufwegen und deren Anreicherung mit GIS- und ML-abgeleiteten Attributen.
  • Routenentwicklung: Sie helfen bei Erstellung alternativer Laufrouten mit und tragen zur Entwicklung eines maßgeschneiderten Routingsystems mit unseren Projektpartner*innen bei.
  • Versuchsplanung und -durchführung: Sie arbeiten mit bei der Planung und Durchführung von Stadtspaziergängen sowie der Analyse der Ergebnisse. Dadurch können Routing-Algorithmen und -Ansätze zu verbessert werden.
  • Index-Entwicklung: Sie wirken an der Entwicklung und Analyse des Silver 15-Minute Walkability Index zur Bewertung und Verbesserung der städtischen Fußgängerfreundlichkeit für ältere Menschen mit.

Anforderungen:
Qualifikationen/Erfahrungen:

  • Ausbildung: Abgeschlossene Promotion in Geoinformatik, Stadtplanung, Verkehrsplanung, Geographie, Informatik, Statistik oder einem vergleichbaren Gebiet.
  • Wissenschaftliche Interessen: Interesse an Stadtforschung und menschlicher Mobilität.
  • GIS und räumliche Analyse: Beherrschung von GIS-Software und Tools zur Datenerfassung, -bereinigung und -analyse; Kenntnisse im Umgang mit Plattformen wie QGIS.
  • Programmierkenntnisse: Kenntnisse im Programmieren, insbesondere in Python und/oder R, für die Datenanalyse, statistische Modellierung und Automatisierung von Datenprozessen.
  • Quantitative Forschungsmethoden: Grundkenntnisse in quantitativen Forschungsmethoden, einschließlich Umfragendesign, Datenerfassung und statistische Analyse.
  • Sprachkenntnisse: Fließende Deutschkenntnisse sind in dieser Position aufgrund des Kontakts mit lokalen Akteur*innen unerlässlich, ebenso wie gute Englischkenntnisse.
  • Kommunikative Fähigkeiten: Ausgezeichnete mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten; Fähigkeit zur Arbeit in einem internationalen Umfeld mit mehreren Interessengruppen; Verantwortungsbewusstsein und Unabhängigkeit.

Erwünscht:

  • Fortgeschrittene Analysetechniken: Erfahrung mit Data Science für Bildverarbeitung, Netzwerkanalyse, Machine-Learning, ökonometrische oder andere relevante Analytsemethoden.
  • Erfahrung mit Routingsystemen: Kenntnisse über Open-Source-Routing-Dienste mit
    OpenStreetMap (OSM)-Daten.
  • Kommunikation mit Interessenvertreter*innen: Erfahrung in der Kommunikation mit Interessengruppen und
    internationalen Partner*innen.

Bewerbungsprozess:
Interessierte Bewerber*innen senden bitte die folgenden Unterlagen an nir.fulman@uni-heidelberg.de und sven.lautenbach@uni-heidelberg.de.

  • Lebenslauf
  • Zwei Empfehlungsschreiben
  • Zeugnis/Transkripte mit Noten
  • Anschreiben
  • Aktuelle Arbeitsprobe (veröffentlichte Arbeit oder Dissertation)

Bitte fügen Sie alle oben genannten Unterlagen in einem einzigen PDF-Dokument an. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Vorteile:

  • Entwicklung fortgeschrittener technischer Fertigkeiten: Sammeln Sie Erfahrungen mit modernsten GIS-Technologien, Datenanalysetechniken und modeling-tools.
  • Internationale Zusammenarbeit und Networking: Sie arbeiten innerhalb eines internationalen Konsortiums, das akademische Einrichtungen, Kommunen und gemeinnützige Organisationen aus drei Ländern umfasst. Nutzen Sie die Gelegenheit zur Vernetzung und zur Förderung langfristiger beruflicher Beziehungen.
  • Sichtbarkeit in einflussreichen Projekten: Nehmen Sie an einem öffentlichkeitswirksamen, von der EU kofinanzierten Projekt teil und tragen Sie zu Forschungsarbeiten bei, die direkten Einfluss auf die städtische Mobilitäts- und Planungspolitik in mehreren Ländern haben.
  • Teilnahme an Konferenzen und Präsentationen: Sie haben die Möglichkeit, Ihre Forschungsergebnisse auf internationalen Konferenzen zu präsentieren, Ihr berufliches Profil zu schärfen und sich mit führenden Experten aus den Bereichen Stadtforschung und GIS-Wissenschaften auszutauschen.

Die Universität Heidelberg steht für Chancengleichheit und Vielfalt. Menschen mit Behinderung werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Informationen über Stellenausschreibungen und die Erhebung personenbezogener Daten finden Sie unter www.uni-heidelberg.de/en/job-market.

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