UndercoverEisAgenten

Bürgerwissenschaftler*innen erforschen das Tauen des arktischen Permafrosts

Das Projekt

Die Arktis erwärmt sich derzeit überdurchschnittlich schnell. Dies führt zum Tauen von Permafrost (dauerhaft gefrorenen Böden) mit ernsthaften Konsequenzen für das arktische Ökosystem. Etwa ein Viertel der Landfläche in der Nördlichen Hemisphäre ist durch Permafrostböden gekennzeichnet. Darin sind große Mengen Kohlenstoffs eingelagert, die beim Tauen der Permafrostböden in Form von Kohlendioxid und Methan freigesetzt werden. Daher besteht die Gefahr, dass die Erderwärmung durch Tauen des Permafrosts weiter verstärkt wird. Im Gegensatz zu Gletschern ist Permafrost nicht unmittelbar auf der Erdoberfläche sichtbar und daher schwieriger durch Fernerkundungsdaten zu überwachen. Wie können also zuverlässige und aktuelle Daten über das Abtauen des Permafrost gesammelt werden, um die wissenschaftliche Klimafolgenabschätzung zu informieren? Das Team des HeiGIT und unsere Partner – das Alfred Wegener Institut (AWI) Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – setzen hierbei auf die Mithilfe von Bürgerwissenschaftler*innen im 2021 gestarteten Projekt „UndercoverEisAgenten“.


Hierbei arbeiten Schulklassen sowohl in Kanada als auch in Deutschland zusammen, um gemeinsam Daten über Veränderungen der Erdoberfläche zu erfassen und einzuordnen, die auf ein Abtauen von Permafrost hindeuten. Mit Hilfe von Drohnen werden hochauflösende Luftaufnahmen der arktischen Erdoberfläche gesammelt. Diese Bilddaten werden verarbeitet und in kleine, handhabbare Kartierungsaufgaben („Micro-Tasks“) aufgeteilt, die durch Schüler*innen und Bürgerwissenschaftler*innen erledigt werden können. Durch den Beitrag der Bürgerwissenschaftler*innen entsteht ein einzigartiger Referenzdatensatz, der von großem Nutzen sein wird, um die Qualität der Fernerkundungs-gestützten Überwachung und Vorhersage von Permafrostdegradierung zu verbessern. Schüler*innen in Deutschland wird damit die Möglichkeit geboten, sich mit Schüler*innen aus Kanada auszutauschen und die globalen Folgen des Klimawandels aus nächster Nähe zu beobachten.


Das Projekt läuft von Juli 2021 bis Dezember 2024 und wird als Bürgerforschungs-Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Es handelt sich dabei um eines von 15 Bürgerforschungs-Projekten, die die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und Bürger*innen inhaltlich und methodisch vertiefen, dadurch ein sensibilisiertes Bewusstsein schaffen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen finden sollen. Weitere Informationen auf:


www.bmbf.de und www.buergerschaffenwissen.de

Team

 
 
Kontakt

Oliver Fritz

Wissenschaftlicher Angestellter

oliver.fritz@heigit.org

Sabrina Marx

Wissenschaftliche Angestellte

sabrina.marx@heigit.org
+49 6221 – 533 487

Prof. Dr. Alexander Zipf

Scientific and Managing Director

alexander.zipf@heigit.org

+49 6221 – 533 480

Pauline Walz

Studentische Hilfskraft

Johannes Bosch

Wissenschaftliche Hilfskraft